Eine nette denglische Bezeichnung ist "POM" und steht für
"Programming on the Main". Das kann man mit "Programmieren auf
dem Hauptgleis" übersetzten.
Es gibt hierbei ein paar Unterschiede zur Programmierung über das Programmiergleis.
Beim POM wird die Lok mit der Adresse angesprochen und ihr dann mitgeteilt, welchen
Parameter genau diese Lok ändern soll. Die Adressierung ist hier nötig, denn auf dem Hauptgleis
stehen ja in der Regel mehrere Loks und nur bei einer bestimmten Lok soll der Parameter
verändert werden. Da bedeutet, dass man zunächst einmal die Adresse der Lok auch wissen muss!
Ein zweiter Nachteil ist die fehlende Möglichkeit, Parameter auch auszulesen. Dies sollte / könnte
sich zwar irgendwann mit RailCom ändern, im Moment ist dies aber so nicht möglich.
Ich persönlich bevorzuge das Programmiergleis, da die Möglichkeiten mit POM eingeschränkt sind,
dafür aber das Risiko einer unbeabsichtigten Umprogrammierung gegeben ist.
Viele Zentralen bieten den Anschluss eines Programmiergleises. Hierbei handelt es sich um
ein spezielles Gleisstück, auf dem Loks zur Parameter-Programmierung
gestellt werden. Um einen Parameter in der Lok zu ändern muss man die Adresse nicht unbedingt
wissen, man kann einfach das entsprechende CV mit der gewünschten Adresse überschreiben (oder
aber das Register auslesen).
Als Nachteil (bzw. Vorteil von POM) wird immer gerne gesagt, man müsse die Lok nach jeder
Parameter-Änderung vom Programmiergleis auf das Fahrgleis setzten, dort testen, dann wieder
aufs Programmiergleis zurücksetzten usw. Das kann ich nicht so richtig nachvollziehen, dann
eine gute Zentrale sollte die Option haben, dass man auf dem Programmiergleis nach Beendigung
des Programmier-Modus auch wie auf dem Rest der Anlage fahren kann.
Bei mir sieht der Aufbau so aus: ich habe das Programmiergleis in einem Streckenabschnitt
integriert (beidseitig isoliert). Hier ändere ich die Parameter, fahre dann etwas umher,
ändere wenn nötig erneut nachdem ich wieder auf den Programmier-Abschnitt gefahren bin.
Zwar kann die Zentrale für das Programmiergleis nicht den vollen Strom liefern, aber dort
befindet sich ja auch maximal 1 Zug. Im Fahrbetrieb ist der Programmier-Abschnitt also
kein Nachteil.
Während man an DCC-fähigen Zentralen in der Regel ein Programmiergleis anschließen
kann, haben Besitzer einer Märklin 6020 / 6021 hier
ein Problem: der Anschluss eines Programmiergleises oder überhaupt eine
Parameter-Änderung der Lokdekoder war nicht vorgesehen (Adressen wurden damals noch
über DIP-Schalterchen eingestellt). Dies wiederum stellte die Hersteller von
Multiprotokoll-Dekodern vor das Problem: wie kann ein 6021-Fahrer denn die
vielen Parameter ändern,
die der DCC-Fahrer per CV-Programmierung einstellen kann? Das Ergebnis ist eine
mehr oder weniger annehmbare Prozedur, mit der über die 6020 / 6021 auf die Parameter
zugegriffen werden kann. Allerdings wird jeder, der dies einmal
versucht hat, wenn möglich das Programmiergleis vorziehen..
Bei der Auswahl des Lokdekoders ist zu beachten, welcher Motor-Typ
im Umbau-Projekt arbeitet. Im wesentlichen kann man hier 4 Typen unterscheiden:
DC-Motor (Gleichstrom Motoren): Diese haben 2 Anschlüsse. Durch Umpolung wird die
Fahrrichtung bestimmt. In neueren Modellen arbeitet heute eigentlich immer
dieser Motor-Typ, der er die nötigen Voraussetzungen für eine feinfühlige
Regelung besitzt. Es gibt diese Motoren 3-polig, 5-polig und sogar 7-polig.
Je mehr Pole, desto feinfühliger ist das Fahren möglich.
DC-Motor HF: Ein Sonderfall unter den DC-Motoren stellen die Glockenanker-Motoren da
(auch gerne als "Faulhaber"-Motoren bezeichnet. Aber Faulhaber ist lediglich
ein Glockenanker-Motor Hersteller).
Glockenanker Motoren benötigen eine hohe Ansteuer-Frequenz (mehrere kHz).
Werden diese Motoren mit niedriger Frequenz angesteuert, dann kann die Lebensdauer leiden, evtl.
ist auch die Lastregelung nicht zufriedenstellend.
Bei Konventionelle DC-Motoren ist die HF-Ansteuerung nicht immer
von Vorteil. Eine Konfigurationsmöglicheit der Ansteuerfrequenz ist daher optimal.
AC Motor (Wechselstrom Motor): Diese Motoren haben 3 Anschlüsse. Die Fahrtrichtung
wird durch die Auswahl der 2 verwendeten Anschlüsse bestimmt, wobei es dann egal ist.
ob AC oder DC verwendet wird (daher auch als Allstrom-Motoren bezeichnet).
Diese Motoren sind früher die Standardmotoren bei Märklin gewesen. Man unterscheidet
hier die alten Scheibenkollektor-Motoren und die neueren Trommelkollektor-Motoren.
Heute allerdings werden diese Motor-Typen nur noch von Märklin bei billigen
"Delta-Loks" verwendet, denn AC-Motoren eignen sich kaum für eine
vernünftige Lastregelung. Daher bietet Märklin dann auch den Hochleistungs-Dekoder
60901 bis 60904 bzw. die MFX-Dekoder 60921 bis 60924
als entsprechende Umbausätze für die verschiedenen AC-Motor Typen an, mit denen
aus dem AC-Motor ein DC-Motor wird. Dann klappt es auch mit der Regelung...
Sinus Motor: Diese Motoren sind eine Märklin Spezialität
und benötigen eine ganz spezielle Ansteuerung.
Ein Muss für jeden Lokdekoder! Bei einer Lastregelung vergleicht der Motor ständig die Soll-Drehzahl
mit der Ist-Drehzahl und regelt entsprechend nach. Im Prinzip ist eine Lastregelung genau das, was
der Fahrer eines Autos macht, wenn er eine konstante Geschwindigkeit fahren will:
er arbeitet ständig mit dem Gaspedal und reguliert dadurch. Würde er das Gaspedal festbinden, dann
wird das Auto bergauf langsamer, bergab schneller.
Aber selbst wer keine Berge fahren will: nur mit einer Lastregelung sind niedrige
Rangier-Geschwindigkeiten realisierbar, denn gerade im unteren Geschwindigkeitsbereich kann
eine gute Lastregelung eine Mengte bewirken.
"Funktions-Mapping". Das Bedeutet, dass die Funktionstasten nicht fest den Ausgängen
auf dem Dekoder zugeordnet sind, sondern dass man die Zuordnung ändern kann.
Die Meinungen zum Mapping sind sehr gespalten - die einen lieben es, die anderen hassen es.
Fakt ist: meistens ist das Mapping nicht ganz einfach, die Möglichkeiten sind teilweise
gigantisch und für viele nur schwer zu durchschauen. Auf der anderen Seite bieten sich
aber eine Menge Möglichkeitem, die man sonst nicht hätte. Insbesondere wird durch
das Mapping eine vorbildliche Lokbeleuchtung (Abschalten der Rücklichter, wenn ein Zug an der
Lok hängt) meist erst möglich.
MFX Dekoder und Dekoder mir RailCom sind sog. bidirektionale Dekoder (es ist eine
Kommunikation in beiden Richtungen möglich). Das bedeutet, die Dekoder können
Rückmeldungen an die Zentrale senden. Dadurch melden sich beispielsweise
MFX-Dekoder selbstständig an der Zentrale an und in Gleisabschnitten,
in denen ein Zug mit RailCom Dekoder fährt, kann der Zug bei entsprechender
Überwachungs-Hardware identifiziert werden.